Was ist Sport?
Für den einen ist es Sport, für den anderen ist es Bewegung. Für den einen ist es eine Quälerei, für den anderen die pure Freude. Die Einstufung erfolgt individuell, ist also von Mensch zu Mensch durchaus verschieden. Niemand zwingt dich auf die Joggingstrecke oder ins Fitnessstudio. Die Menschen, die es dennoch tun, tun es freiwillig und tun es gern. Sie haben erkannt, dass sie ihrem Körper so einen Gefallen tun. Sie haben erkannt, dass sie sich so wohler fühlen, gesünder sind und leistungsfähiger. Um das Abnehmen oder darum, das Gewicht zu halten geht es am Ende gar nicht mehr. Das ist nur noch ein gern gesehenes Nebenprodukt. Es geht darum, dem Körper das zu geben, was er braucht. Das ist a) die gesunde und ausgewogene Ernährung, die alle Bausteine des Lebens in erforderlichem Umfang enthält und b) ein ausgewogenes Verhältnis von Bewegung und Ruhe. Der moderne Zeitgenosse hat meist weder das eine noch das andere.
Weshalb Menschen Bewegung brauchen
Warum Bewegung gesund ist
Man weiß heute, dass sich Bewegung auf nahezu jeden Teil des menschliches Körpers, sowie auf Seele und Verstand durchaus positiv auswirkt. Der allseits bekannte Ausspruch: "Bewegung ist die beste Medizin!" kommt nicht von ungefähr. Ein Mehr an körperlicher Ertüchtigung lässt die Blutfettwerte sinken und trägt zu einer signifikanten Verringerung von Herz- Kreislauferkrankungen bei. Auch bei Diabetes wirkt Bewegung heilend. Nicht selten kann nach einer Umstellung der Lebensweise auf Medikamente verzichtet werden oder man kann sie reduzieren. Bewegung wirkt sich günstig auf den Blutdruck aus, auf die Verdauung und den gesamten Stoffwechsel. Auch der Schlaf verbessert sich. Aber Bewegung kann noch viel mehr. Gerade Menschen, die schlecht entspannen können, bietet Bewegung eine Möglichkeit zur aktiven Entspannung. Das Prinzip hierbei ist dasselbe wie bei der Progressiven Muskelrelaxation nach Jakobson. Nach einer gezielten Anspannung (Bewegungsphase) entspannen deine Muskeln tiefer, als sie es ihnen vor der Anspannung möglich war. Und das ist nicht nur trockene Theorie. Du kannst es fühlen. Schon beim ersten Mal! Überzeuge dich selbst von der wohltuenden Wirkung von Bewegung!
Ausdauersportarten
Körper Seele, Herz und Verstand bilden eine Einheit. Was du deinem Körper Gutes tust, das gereicht auch den anderen Dimensionen deines Seins zum Vorteil. Gerade Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren und Nordic-Walking, aber auch Wandern oder zügiges Spazierengehen setzen neben Endorphinen auch Serotonin frei. Du fühlst dich spätestens hinterher einfach gut. Wenn ich auf die "Strecke" gehe, ist es mittlerweile schon so, dass ich auch das Laufen als solches genießen kann. Ich spüre meinen Körper, meine Muskeln, meine Knochen und Sehnen, meine Atmung und meinen Puls. Ich spüre mich und ich nehme die Welt um mich herum wahr. Ich spüre den Boden unter meinen Laufschuhen, das weiche Nachgeben von gras oder das Knirschen von Kieselsteinen. Ich spüre den kühlenden Wind auf der Haut ebenso wie die Wärme der Sonne. Ich nehme die Landschaft wahr, die Tiere und die Menschen, denen ich begegne. Es ist eine Zeit nur für mich. Es ist eine Zeit, da ich eins werden kann mit mir. Hinzu kommt das gute Gefühl, etwas Gutes für mich selbst getan zu haben. Für mich ist es das Joggen. Für dich kann es etwas anderes sein. Finde heraus, was dir Spaß machen könnte! Halte dich aber unbedingt an eine Regel: Mach nicht zu viel! Falscher Ehrgeiz ist hier fehl am Platze. Dein Körper muss sich erst langsam wieder an mehr Bewegung gewöhnen. Gib ihm die Zeit, die er braucht. Am besten, du fängst mit einem dreißigminütigen Spaziergang an und baust immer mal kürzere Intervalle des Laufens ein. Dabei darf dir ruhig warm werden, nur außer Puste kommen solltest du nicht. Schmerzen sind ebenfalls tabu! Gehe gut mit deinem Körper um und gib ihm die Zeit, sich umzustellen. Er wird es dir danken. Mit der Zeit steigerst du deine Laufintervalle automatisch. Du brauchst dafür keinen Plan. Du hast dann einfach das Bedürfnis, dich zu bewegen.
Mein Fazit zu Sport und Bewegung
Regelmäßige Bewegung hilft, auch dich wieder beweglicher zu machen, es trainiert deine Muskeln, es verstärkt deine Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder, es verbessert deine Leistungsfähigkeit, deine kognitiven (verstandesmäßigen) Fähigkeiten, es reduziert deinen Stresspegel und verbessert deine Immunabwehr. Regelmäßige Bewegung bringt deinen Stoffwechsel in Schwung, fördert die Durchblutung, stärkt den Herzmuskel und erhöht so deine Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit. Du wirst seltener krank werden, aber was noch viel wichtiger ist, du wirst dich gesünder fühlen.
Und selbstverständlich hilft regelmäßige Bewegung auch beim Abnehmen. Es kommt der Zündung eines Turbos gleich, aber nur dann, wenn du dich auch gesund ernährst. Anderenfalls ist Sport tatsächlich Mord. Anderenfalls schadest du dir und das wollen wir beide nicht! Also, zuerst die Ernährung wie in den vorangegangenen Lektionen beschrieben umstellen, um dann dem Bedürfnis des Körpers nach mehr Bewegung gerecht zu werden! Du wirst sehen, das kann richtig Spaß machen!
Die Aufgabe
Falls Sport und Bewegung nicht ohnehin schon zu deinem Leben gehören, fange nun damit an, dies zu ändern! Sorge dafür, dass du dich mindestens dreimal in der Woche für jeweils wenigstens 30 Minuten derart bewegst, dass du ins Schwitzen, aber nicht außer Puste kommst. Das können für den Anfang durchaus Spaziergänge in zügigem Tempo sein oder kleinere Touren mit dem Fahrrad. Achte auf bequeme Schuhe und atmungsaktive Kleidung! Vielleicht magst du ja auch einmal ein Fitnessstudio ausprobieren? Zumeist bekommt man dort auch kostenlose Probetrainings. Die Aufgabe der nächsten Woche lautet also sicherzustellen, dass du dich mindestens dreimal derart bewegst, dass dein Kreislauf so richtig in Gang kommt. Das muss nicht durch Sport geschehen, nur bietet der sich hierfür eben besonders an.
Quelle: spiegel.de
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